Fahrradtour nach Speyer und Stadtführung mit den Landfrauen Hockenheim
Bei strahlend blauen Himmel und mehr als 30 Grad radelten 10 Hockenheimer Landfrauen gemütlich nach Speyer, denn auch in der Umgebung gibt es noch einiges Neues zu sehen und zu erfahren. So stand das Thema der Stadtführung in Speyer unter dem Motto Geschichte in Bezug auf die verschiedenen religiösen und historischen Veränderungen. Speyers kleine Altstadt, der Ortsteil „Hasenpfuhl“, war die erste Station. Das Viertel der Fischer und Schiffsbauer legt die Vermutung nahe, dass der Rhein zu früheren Zeiten viel näher am Dom entlang floss, ungefähr da, wo jetzt der Festplatz ist. Speyer wurde Bischofssitz und der Dom wurde gebaut, die Stadt war mal französisch, danach bayrisch. Aber schon sehr früh gab es eine jüdische Gemeinde, die unter besonderem Schutz des Bischofs stand.
Weiter durch kleine Gassen ging es zur Dreifaltigkeitskirche, bei den hohen Temperaturen an diesem Nachmittag eine willkommene Abkühlung. Der wunderbar geschnitzte Altar und die bemalte Decken, sowie die Tafeln, auf denen immer vergleichbare Szenen aus altem und neuem Testament dargestellt waren, beeindruckten die Frauen.
Das nächste Ziel war die Judengasse und die Judenbadgasse. Unsere Stadtführerin gab Einblicke in die jüdische Kultur und Traditionen. In früheren Zeiten, als die Körperhygiene noch nicht so einen großen Stellenwert hatte, und die Bürger der Stadt sich nur 1 – 2 mal im Jahr ein Bad gönnten, muss das monatliche Ritual, in bewegtem Wasser unterzutauchen, befremdlich gewirkt haben. Doch waren die jüdischen Mitbürger dadurch abgehärtet und sauberer, und somit weniger anfällig für Krankheiten.
Die letzte Station der Stadtführung war dann der Dom. 4 Kaiser und 4 Könige sind hier bestattet. Beginnend als romanische Kathedrale, wurde der Dom umgestaltet und weiter ausgebaut. Durch mehrere Brände und Plünderungen, auch während der französischen Revolution, wurde vieles zerstört. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Dom wiederaufgebaut und ab 1950 erfolgte eine Restaurierung im Stil der Romanischen Architektur. Und am Ende musste noch die Brezel am Dom-Portal gesucht werden. Bei einer der Steinfiguren konnte man eine Brezel in der Hand sehen. Das hatte noch keine der Frauen vorher gewusst!
Zum Abschluss stärkten sich die Frauen im Naturfreundehaus Speyer, und nach dem gemütlichen Beisammensein radelten sie wieder in die Heimat.